Die Einführung des neuen Hochschulsystems und die daraus resultierenden neuen Abschlüsse forderten auch Handeln der Arbeitgeber heraus. Für Absolventen der Bachelor- und Master-Abschlüsse mussten gute Berufsmöglichkeiten und Arbeitsfelder geschaffen werden. Nach anfänglicher skeptischer Haltung wurden immer weitere Einstiegsmöglichkeiten geschaffen, bei denen vor allem Master-Absolventen hervorragende berufliche Perspektiven und oftmals sehr gute Aufstiegschancen haben. Der Prozess der Umstellung auf die neuen Abschlüsse ist mit Sicherheit noch nicht abgeschlossen und benötigt von Seiten der Arbeitgeber und den Hochschulen noch weiterer Verbesserungen. Dennoch scheint die Akzeptanz der Abschlüsse und das Vertrauen in die Fähigkeiten der Absolventen stetig zu steigen.
Werden Arbeitgeber gefragt, welche Kompetenzen sie von einem Master-Absolventen für den Berufseinstieg erwarten, so nennen sie häufig als erstes Teamfähigkeit, danach Selbstständigkeit, Einsatzbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und dann erst spezielles Fachwissen. Soziale und persönliche Fähigkeiten, problemorientiertes Arbeiten und theoretische Kenntnisse, Führungskompetenzen, Praktika und Auslandsaufenthalte, duale Abschlüsse, fachwissenschaftliche Spezialkenntnisse sowie interdisziplinare Fertigkeiten können das Profil des Berufseinsteigers individuell prägen.
Bis 2010 soll der europäische Hochschulraum konstruiert sein. Das Projekt wird vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als ursprünglich anzunehmen war. Da nach und nach die Magister- und Diplomabschlüsse wegfallen, wird der Bachelor, Master und Ph.D. mehr und mehr an Bedeutung hinzugewinnen. Wer sich also für ein konsekutives, nicht-konsekutives oder weiterbildendes Master-Studium entscheidet, der wird sich damit einen Grundstein für seine berufliche Zukunft legen können.